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S-Bahn lädt zum Surfen ein

S-Bahn-Türen öffnen sich während der Fahrt

Schrecksekunde in der Berliner S-Bahn: Ein Fahrgast berichtet Tagesspiegel.de, wie sich die Zugtüren während der Fahrt öffnen. Die Bahn bestätigt den Vorfall – Wasser in der Kupplung verursachte einen Kurzschluss.

Es ist eine Horrorvorstellung: Bei voller Fahrt öffnen sich die Türen einer S-Bahn. Fahrgäste, die dagegen lehnen, fallen ebenso hinaus wie vor den Türen abgestellte Kinderwagen. Nur erneut mit viel Glück ist dieses Szenario bei der S-Bahn vermieden worden, die damit ein neues Sicherheitsproblem hat. Wie jetzt bekannt wurde, gingen am Mittwochvormittag die Türen eines Zuges der Baureihe 480, die einst für die BVG entwickelt worden war, auf der Fahrt zwischen Schönhauser Allee und Bornholmer Straße kurz fast vollständig auf und schlossen sich dann wieder.

Zu einem Unfall war es nicht gekommen, auch weil der Zug nicht sehr voll war. Die S-Bahn hat dem Eisenbahn-Bundesamt den Vorfall als “gefährliches Ereignis” gemeldet. Aus dem Verkehr gezogen werden die Züge aber nicht. Nach Tagesspiegel-Informationen hatte es durch Wasser in der Kupplung einen Kurzschluss bei den stromführenden Leitungen gegeben, über die auch das Öffnen und Schließen der Türen gesteuert wird. Warum Wasser eingedrungen war, ließ sich noch nicht klären.

Fahrgäste meldeten Vorfall bei Zugführerin

Ein Fahrgast der betroffenen S-Bahn berichtet Tagesspiegel.de von dem Vorfall: Danach befand sich die S-Bahn um 9.43 Uhr in der Kurve, als sich die Türen des ersten Wagens weitestgehend öffneten und danach sofort wieder schlossen. “Das war natürlich eine Schrecksekunde, damit rechnet man ja nicht”, so der Fahrgast. “Glücklicherweise war gerade kein Berufsverkehr”. Dennoch musste eine Frau, die in der Nähe einer betroffenen Tür stand, erschrocken zurückweichen.

Der Fahrgast habe an der Haltestelle Bornholmer Straße dann die Fahrerin informiert. Auch Fahrgäste aus dem zweiten Wagen des Zuges meldeten den Vorfall. Ob auch die letzten beiden Wagen des Zuges betroffen waren, konnte er nicht bestätigen.

Bereits am 22. November hatte sich bei einer Werkstattfahrt bei einem Zug dieser Baureihe eine Kupplung geöffnet, so dass die Wagen getrennt wurden. Hier waren nach Angaben der S-Bahn die Feststellschrauben nicht richtig angezogen worden. Das selbstständige Öffnen der Türen während der Fahrt wertet die S-Bahn als Einzelfall. Die Züge der Baureihe 480 wurden zwischen 1986 und 1994 beschafft. 70 Zwei-Wagen-Einheiten, intern Viertelzug genannt, sind noch im Einsatz. 16 wurden bereits verschrottet.

Quelle: Tagesspiegel

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