Kursiert schon etwas länger im Netz – die Spray City Reportage aus den 90ern. DRAMA, EHSONE und Co.
Im Februar 1997 sorgte der ehemalige CDU-Chef Landowsky berlinweit mit einer Rede gegen die angebliche “Verwahrlosung” Berlins für Aufsehen. Darin setzte er Graffitisprayer mit Müll, Ratten und Gesindel gleich, was “in der Stadt beseitigt werden” müsse. (siehe Originalzitat) Zur gleichen Zeit stellte der Senat acht Millionen DM zur Verfügung und setzte Malerkolonnen ein, um stadtweit Graffitis übermalen zu lassen. Eine Initiative, die von wenig Erfolg gekrönt war, denn in der Stadt hatte sich eine breite Sprayerscene von mehreren tausend Jugendlichen etabliert. Diese setzte sich zudem selbstbewußt gegen die Vorwürfe der “Schmiererei” und der anhaltenden Kriminalisierung von Sprayern zur Wehr. In einem Videobeitrag im TV-Jugendmagazin “Pick up” auf FAB zeigen Sprayer verschiedener Crews ihre Künste und erläutern, warum für sie Graffiti nicht nur wichtiger Teil einer Jugendkultur ist: “Wenn Graffiti geht, geht auch das Lebensgefühl weg – die Stadt wird trist”.
Das Video ist von heba/Jugendmagazin Pick up.