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Ostkreuz

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Ostkreuz von Laura Geiger und Tom Kretschmer zeigt 10 Minuten Ostkreuz wie es einmal war. Die Aufnahmen entstanden zwischen 2005 und 2007. Und wieder ist ein Stück vom alten Berlin gestorben. The future is now.

Regen tropft durch die Bahnhofsdächer aus Teerpappe und rinnt die ausgelatschten Treppen hinunter. Der Bahnsteig mit seinen alten gusseisernen Säulen steht unter Wasser und doch schiebt die Bahnhofsaufsicht in stoischer Ruhe mit einem Besen seit jeher das Wasser die Bahnsteigkante hinunter. Und Klofrau Erna ist froh, dass ihr Blumenbeet und die Bäume auf ihrem Bahnsteig endlich Wasser bekommen.
Geliebt und gehasst von seinen Fahrgästen ist der Berliner Bahnhof Ostkreuz ein Dauer-Provisorium, eine zusammengeflickte Zumutung, ein Durcheinander mit karger Eleganz. Ohne einen einzigen Aufzug und mit Technik der 20er Jahre erinnert er eher an ein Museumsbahnhof als an den verkehrsreichsten S-Bahn-Knotenpunkt Deutschlands. Die zehnjährige Umbausphase zu einem Großbahnhof wird wohl für das 130 Jahre alte Ostkreuz eine geradezu überstürzt ablaufende Verwandlung.

Der Film deutet den Verlust von Atmosphäre, Eigenart und sozialen Beziehungen des Bahnhofs an. Eine Gratwanderung zwischen notwendiger Veränderung und Bewahrung von gewachsenen Strukturen.
Ein Versuch diesem maroden und doch so charmantem Bahnhof Ostkreuz mit poetischen Bildern ein Denkmal zu setzen.

4 Comments

  • König Eins sagt:

    Sehr schöner Kurzfilm. Hat spaß gemacht zu schauen.

  • G4Chris sagt:

    Immer wieder schön. OSTKREUZ rules.
    Die Bild-Sound Interaktion hats mir schon immer angetan. Hoffentlich wird bald mal wieder ein Bahnhof »verschönbessert« damit noch mal so ein klasse Film entstehen kann. 😉