In den Ballungszentren Denpasar und Kuta gibt es vielerorts Dosen zu kaufen – sogar im Supermarkt. Am besten kauft man aber die Dosen für 20.000 indonesische Rupien (ca. 1,60 €) im Farbfachhandel oder günstiger und kann dabei auf eine große Auswahl von Farbtönen zurückgreifen. Auf Bali sind Sprühdosen von über 7 Herstellern erhältlich, empfehlenswert sind letztendlich aber nur Pylox und RJ London. Pylox haben das beste Chrom und RJ London die bessere Farbqualität. Alle Dosen kommen mit nur 300 ml Inhalt daher und haben mal mehr oder weniger Druck.
Um die Dosen in entspannter Atmosphäre testen zu können bietet Kuta mehrere Orte die als Hall of Fame deklariert werden. Dabei handelt es sich meist um eine Fläche die von einer Person, die meistens nicht der Eigentümer ist, für Graffiti freigegeben ist. Gegenüber der Discovery Mall, am Anfang der Poppies Lane Two und in der Mitte der Jalan Benesari sind derzeitig die populärsten Spots zu finden, wobei der zuletzt genannte sich zu “der” Hall von Bali etabliert hat. Hier kann nach Absprache mit dem Eigentümer an einer fast 100 Meter langen Mauer bis in die zweite Reihe gemalt werden.
Wer nicht auf Hall of Fame steht braucht trotzdem nicht nachtaktiv werden, denn die besten Places können ganz einfach erfragt werden. Nach vorheriger Absprache mit dem Eigentümer und präpariert mit entsprechender Skizze oder Fotomappe kann ein Streetpiece ein Erlebnis der besonderen Art werden. Dann wird die zu bemalende Fläche gereinigt. Getränke werden gebracht und Leitern zur Verfügung gestellt. Grundiert man vorher noch, ist die Freude über die kostenfreie Sanierung seitens der Indos noch größer. So ist es möglich, aufwendige Bilder direkt an der Hauptverkehrsstraße entstehen zu lassen und gleichzeitig bleiben sie durch den Schutz des Eigentümers lange erhalten.
Das es auch anders geht haben schon einige bewiesen in Kuta aber leider verändern sie damit die positive Meinung der Menschen in Bezug auf Graffiti. Jeder kann Bali komplett zubomben aber warum Graffiti unnötig unbeliebt machen, wenn man seinen Namen auch auf charmante Art und Weise verbreiten kann – ganz im Einklang mit der vorherrschenden Kultur.
SPUK 195