Das Graffiti-Magazin Nr. 1 aus Berlin

Review: CALYBA – Gedichte

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In CALYBA – Gedichte haben Stefan Wartenberg und Joachim Spurloser Taggs von der Straße gesammelt und in teils sehr experimentelle Gedichtform gebracht.

Das Buch wurde in einer 200er Auflage über possible books rausgebracht und ist auch dort erhältlich. Insgesamt enthalten sind 2294 Namen.

Stefan Wartenberg und Joachim Spurloser haben Graffiti über viele Jahre aufgelesen – und damit Gedichte geschrieben. Ihre Affäre mit dem “Gesamttext”, dem Fundus von Graffitinamen als Wortschatz, entfaltet sich als ein Sprachspiel, in dem Fremdes wie Vertrautes, scheinbar Sinnloses wie scheinbar Sinnvolles selbstverständlich und gleichberechtigt auftreten. Losgelöst von ihren ursprünglichen, oft unklaren Bedeutungen und Zusammenhängen gehen die wilden Namen, Zahlen und Abkürzungen der Graffiti hier Beziehungen ein, die von einer Sehnsucht nach Unendlichkeit geprägt sind.
Ordnung und Zerstreuung – in Verse gegossen, verformt und entstellt – Graffiti erklingen in CALYBA als das, was es eigentlich immer schon war: Weltsprache und Gestammel.