Vom 4. bis 25.04.2020 findet im Neurotitan in den Hackeschen Höfen eine Ostberlin Oldschool Ausstellung statt. Das ganze nennt sich Klassentreffen Ostberlin und zeigt Graffiti von 1990 bis 2000.
Stell dir vor: “Du fährst in der S-Bahn durch Berlin. Der Fahrschein kostet nur 10 Pfennige und die Wände, die an dir vorbeiziehen sind eintönig grau. Einfach nur grau.”
So war es zumindest bis zur Wende 1989 in Ost-Berlin.
Es gab spätestens nach dem Erscheinen des Filmes “Beat Street” Mitte der 80er Jahre vereinzelt frühe Formen von Graffitis. Diese wurden mithilfe von Schuhcreme, Pinseln oder tschechischen Sprühdosen auf die Wände gebracht. Von einer Dominanz heutigen Ausmaßes fehlte allerdings jede Spur. Dies änderte sich mit dem Fall der Mauer. Ab jetzt konnte man die Bilder der Westberliner Graffiti-Sprüher bewundern und als Inspiration nutzen. Die Neue Welt des Einzelhandels entwickelte sich rasant und alle bunten Farben in Spray-Dosen wollten gekauft oder geklaut werden und unzählige graue Wände warteten darauf bemalt zu werden. So entwickelte sich eine junge Graffiti-Szene im Ostteil der Stadt. Am Anfang noch klein und unter sich bleibend, wuchs sie schnell über die eigenen Bezirke hinaus. Man lernte sich kennen, sich zu lieben und zu hassen.
Die Fotoausstellung “Klassentreffen Ost | Berlin” widmet sich dokumentarisch dem Beginn der Subkultur im Ostteil der Stadt von 1990 bis 2000.
Bisher besteht unsere Sammlung aus zu gestaubten Mülltüten, vergessenen Schuhkartons, gut sortierten Aktenordnern, oder echten Blackbooks mit liebevoll eingeklebten Fotos. Das Bildmaterial haben wir eingescannt und digitalisiert.
Die Jungs suchen auch weiterhin nach Material. Wer was hat, sollte sich vielleicht mal melden!
4.-25.04.2020
Mo-Sa 12-20 Uhr
Neurotitan Gallery
Rosenthaler Str. 39
10178 Berlin