Mitte
Mauerpark wird vergrößert
Das Bezirksamt Mitte und die Immobiliengesellschaft Vivico haben sich auf ein Konzept zur Erweiterung des Mauerparks verständigt. Die Fläche des Parks an der ehemaligen innerstädtischen Grenze könnte dadurch um 5,6 Hektar größer werden.
21.10.2009 0:00 Uhr
Im Gegenzug müssten die Nutzer des Geländes mit neuer Bebauung am westlichen Rand des Areals leben. Der Park würde sich um einen etwa 50 Meter breiten und einen Kilometer langen Streifen zwischen Bernauer Straße und dem Gleisfeld im Norden der Grünfläche vergrößern, so Ephraim Gothe (SPD), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung. Die Fläche würde die Vivico als Eigentümer zur Verfügung stellen. Dafür dürfte die ehemalige Bahntochter den bei ihr verbleibenden Grund an der westlichen Parkgrenze mit sechsgeschossigen Häusern bebauen, wie Gothe es formuliert. Die im Sommer bekannt gewordene Absicht der Vivico, auf der derzeitigen Brache Gebäude dieser Höhe zu errichten, hatten Nutzer des Parks entrüstet. Der Verein „Freunde des Mauerparks“ bezeichnete die Planung als „Horrorszenario“. Stadtrat Gothe verspricht jetzt: „Wir werden großen Wert darauf legen, potenzielle Nutzungskonflikte zu minimieren.“ Ab November diskutiert der Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung über die Pläne.
Allerdings steht der Bezirk in Sachen Mauerpark unter starkem Handlungsdruck. Als der Park nach der Wende angelegt wurde, förderte die Allianz Umweltstiftung die Begrünung großzügig. Die Stiftung verband die Unterstützung mit der Auflage, der Park müsse bis 2010 mindestens zehn Hektar groß sein. Bislang sind jedoch lediglich acht Hektar des ursprünglich auf 14 Hektar geplanten Parks fertiggestellt worden. Deshalb droht nun eine Rückforderung von zwei Millionen Euro an Fördergeldern. Immerhin kommt das jetzige Konzept den ursprünglichen Plänen sehr nahe, die eine Erweiterung um sechs Hektar auf Weddinger Seite vorsahen. wek
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 21.10.2009)
Quelle: Tagesspiegel