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History of Berlin: Spaiche

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Spaiche, Gründer von Aggro Berlin, zu Gast bei Beelows History of Berlin. Breakdance in der DDR wurde durch Beat Street initiiert und Spaiche war dabei.

Spaiche wurde 1970 in Wolgast an der Ostsee geboren. Mitte der 1980er Jahre änderte sich sein Leben entscheidend, als er im sozialistischen Sommerlager am Werbellinsee das Break Dance Fieber für sich entdeckte. Inspiriert von West-Berliner und afrikanischen Campbewohnern, entschloss sich Spaiche, diesen dynamischen Tanzstil aus den USA auch zu erlernen. Zusammen mit seinen Freunden Shyriq und Rocks studierte er regelmäßig im örtlichen Kino die Tanzschritte der Rocksteady Crew aus dem Kultfilm Beat Street. Diese Leidenschaft führte sie schließlich zur ersten offiziellen DDR Break Dance Meisterschaft in der Wilhelm-Pieck-Stadt Guben, wo Spaiche auf viele Gleichgesinnte aus dem Staatsgebiet der DDR traf.

Hoch motiviert, eine Teil der nationalen Hip Hop Szene zu sein, organisierte er 1988 mit seinem Team das größte Break Dance Event der DDR, als Open Air Festival in der Freilichtbühne Wolgast. Fortan wollte Spaiche nur noch tanzen und sich ausschließlich dem Hip Hop Lifestyle widmen. Somit begann eine bewegende Reise eines jungen Mannes, der trotz der politischen Barrieren, vor dem Fall der Berliner Mauer zielstrebig seinen Traum als B-Boy verfolgte. Als der Eiserne Vorhang im November 1989 fiel, reisten die Zulu Boys nach West-Berlin, um auf dem Kurfürstendamm den goldenen Westen kennenzulernen. Infolge dessen wurden die drei Jungs von dem legendären Oldschool Pionier Maxim angesprochen, woraufhin sich eine Mentoring-Beziehung entwickelte, die Spaiche tiefe Einblicke in die Hip Hop Subkultur und dessen Lifestyle offenbarte.