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Graffiti am neuen Ostkreuz

Graffiti-Tat

Vandalen besprühen Ostkreuz

14. April 2009 19.30 Uhr, Von Birgit Bürkner

Am Abend war alles noch neu und schön. Dann kam die Nacht – und mit ihr die Graffiti-Schmierer.

Der Beton war noch nicht richtig trocken, der Geburtsvorgang der neuen Pfeiler und Stützwände sozusagen gar nicht abgeschlossen – da waren sie schon geschändet.

Für 411 Millionen Euro baut die Deutsche Bahn das Ostkreuz bis 2016 zum wichtigsten Kreuzungsbahnhof Berlins um. „Zu Ostern ist die Montage zweier Gleisbrücken für die Ringbahn beendet geworden“, sagt Michael Baufeld von der DB Bau. „Die Verschalungen für den Guss-Beton sind noch nicht abgebaut gewesen, schon gab es an den Trägern die ersten Graffiti.“

Meterhohe Schmierereien auf allen Flächen, kaum mehr eine saubere Stelle. „Sehr ärgerlich“, so Baufeld. „Die Arbeiter können ihre Konstruktionen nicht so schnell fertigstellen, wie neue Tags angebracht werden.“

Betroffen ist auch die neue Kynaststraßen-Überführung, die der Senat für 13 Millionen Euro errichtet. „Wir finden die Verschandelung penetrant und unästhetisch“, so eine Sprecherin. Die ausführende Baufirma Hochtief ist hilflos. „Wir haben bereits Wachleute auf der Baustelle postiert, Schutzfolien an Gebäudeteilen angebracht. Aber das hat augenscheinlich nichts gebracht“, so Hochtief-Sprecher Bernd Pütter. Eine genaue Schadenssumme will er nicht nennen. Experten veranschlagen pro Quadratmeter Fassade etwa 1000 Euro für Graffiti-Beseitigung. Die Kosten muss Hochtief tragen.

DB-Sprecher Baufeld: „Wir erwarten, dass uns das Bauwerk gereinigt übergeben wird.“

Quelle: B.Z. Berlin

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